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Liebe Aktionäre der Telekom AG

Glauben Sie, dass Sie etwas besonderes sind? Wissen Sie, wie sich die Finanzmärkte verhalten, wenn ein Unternehmen in seinem Wirtschaftssektor mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpen hat? Ganz gleich, ob ein Teil der Sorgen hausgemacht sind? Als R. Sommer in den Vorstand der Telekom AG berufen wurde, stutzte er die Politiker jeglicher Coleur zurecht, um des Shareholder-Values willen. Liebe Aktionäre, haben Sie da nicht gejubelt? Oh, war das eine schöne Zeit, als der Luftballon immer grösser wurde, Sie Ihr Geld den Aktienhändlern hinterhertrugen, sie förmlich anbettelten, auch Ihre letzte Mark endlich zu nehmen. Sie es eh nicht verstanden haben, was Ihnen Ihr Anlageberater überhaupt erzählt hatte. "Hauptsache ich bekomme noch bis 11.00h meine Buy-Stop Order durch", war das einzige, was im Kopf kreiste. Wenn Sie denn mit Stops gekauft und verkauft haben. Ich wage dies zu bezweifeln. Und liebe Vereinigung der Kleinaktionäre, haben Sie nicht das Aufsichtsamt wegen Insiderhandel am Kragen? Man hörte vor einigen Tagen etwas, aber die Meldung war wieder verschwunden. Sie sollten sich dann und wann einmal zurückhalten, mit ihren teilweise unsinnigen Forderungen. Als der Kurs der T-Aktie immer höher ging, wollten Sie, liebe Aktionäre, immer mehr. Warum haben Sie nicht verkauft und Ihren 40% Gewinn mitgenommen? Geldgeil geworden? Und jetzt läufts mal nicht so gut und alle schreien, "Weg mit Sommer!". Die Politik reisst den Anfang, lanciert sehr geschickt Gerüchte und alle springen auf den Zug auf. Vergessen all das, was R. Sommer aus dem einztigen Beamtenmoloch geschaffen hat. Täuschen Sie sich nicht, liebe Aktionäre. Kostalany sagte: "Kaufe nur, wenn du darauf verzichten kannst, was du investierst. Und wenn du kaufst, leg es weg und vergiss es." Die einfachsten Weisheiten sind immer die besten.

Kommentare (4)

dogfood:

was mir angesichts der diskussionen der vortage auffällt: was für entscheidungsprozesse laufen bei der telekom ab, wenn anscheinend alles schlechte von ron sommer kam?

als es um die UMTS-lizenz ging, war da zufällig keiner im verwaltungsrat/aufsichtsrat anwesend? hat alles einer entschieden?

re: politik. putzig nun auch die empörung der regierung ob der telekom-verschuldung. ein gutteil der schulden ist doch direkt auf das konto von hans eichel geflossen hauptteilhaber der telekom, blieb also sozusagen in der "familie".

und stoiber hat schon recht, wenn er die ablösung von sommer fordert. er, bzw. sein mann an der telekom-spitze hätten vor 2-3jahren in sachen UMTS gaaaaaanz anders entschieden. man sieht ja wie die bayern mit geldern umspringen. siehe kirch.

ulf:

Labryga meldete sich heute zu wort und sprach sich indirekt für einen verbleib von ron aus. er sagte zu recht, dass ronny für den wertverlust der aktie gar nicht an die kandarre genommen werden kann, denn der herr der bundesfinazen, herr eichel, drückte seinerzeit die dritte tranche an der börse durch. da hat wohl ronny nicht richtig aufgepasst. vorzuwerfen hat er sich im grunde nichts (abgesehen von den gehaltszahlungsmodalitäten und den zukäufen in einem sehr ungünstigen moment).

der spiegel berichtete schon vor zwei jahren über den grössenwahn mancher unternehmen weltweit - und spekulierte auf absturz. spiegel zeigte mal wieder weitsicht. den wirtschaftszeitungen, neben den seriösen und denen in bildmanier, schenkte ich schon in meiner aktiven zeit als betriebswirtschaftler keinen glauben. denn wenn nicht mal eine wirtschaftswoche die us-bilanzierungsrichtlinien und möglichkeiten genau verstanden hat .....

dogfood:

am sonntag beim zappen auf n-tv die "sonntags-telebörse" gesehen, wo drei bankexperten gefragt wurden, wie sie den neuen mann der telekom finden würden.

nach einigen sekunden verlegenheit, weil sie ihn offensichtlich nicht kannten, legten sie verbal los: "gut, das ein neuer mann kommt", "gut, das ein mann aus den eigenen reihen kommt".

und dann liest man sich am montag die presse durch, liest, dass die banken den neuen für ziemlich unfähig halten etc..., und denkt sich seinen teil.

ulf:

und heute streiten sich die politiker darum, wer nun den schwarzen peter wegen sommers rücktritt bekommt. und die kritiker, welche schon angeblich sehr früh gegen sommers kurs waren, melden sich auch auf einmal zu wort. ich wars nicht, ich wars nicht ..... habe ich doch immer schon gesagt..... sind die erwarteten antworten diverser manager, aufsichtsratmitglieder und politiker. und die schutzgemeinschaft der kleinaktionäre sagte heute etwas kleinlaut, das tat eigentlich nicht not.

über die bankgesellschaft berlin und deren immobilienskandal - dass der steuerzahler den anlegern in jenem fond die versprochenen und garantierten gewinne bis zum ende zahlt ist eigentlich eine viel grössere sauerei. und da kräht kein politiker nach. schwamm drüber.

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Diese Seite enthält einen einzelnen am 13.07.02 20:29 erschienenen Blogeintrag.

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