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Privatbank Hunzinger

Okay. Wir sind uns hoffentlich einig. Die Sache mit Rudolf Scharping stinkt - und zwar gewaltig. Er hatte den beschi**esten Ministerposten den ein Politiker sich bei dieser Haushaltslage und den neuen politischen Herausforderungen überhaupt vorstellen kann. Rudolf ist ein Leichtgewicht, wenn es um sprachliche Gewandheit geht. Er ist einer der wenigen Politiker, welcher viele Höhen und Tiefen in seiner Laufbahn hintereinander erlebt hatte und immer wieder aufgestanden ist. Okay, die jetzige Geschichte hat ihm endgültig das Genick gebrochen. Die Lager der beiden grossen Parteien begrüssen diese Situation. Kann doch die Opposition nun mit einem neuen Punkt gegen die Regierungsparteien in den Wahlkampf ziehen und von eigenen Korruptionsvorwürfen ablenken. Die Regierung ist endlich einen unfähigen Minister los. Rudolf hat schon seit längerer Zeit seinen öffentlichen Kredit verspielt. Für Schröder war es ein rein wahltaktisches Kalkül. Nichts ist schlimmer als mit einem Minister in den Wahlkampf zu ziehen, welcher unter Korruptionsverdacht mit der Rüstungslobby steht. Vor allem, wenn der Minister der Verteidigungsminister ist. Fragt sich nun, wer diese Papiere in Umlauf gegeben hat? Nach Hunzingers Worten könnte es ein ehemaliger Mitarbeiter seiner Firma gewesen sein, welcher geheime Unterlagen aus den Archiven herausgeschmuggelt hat. Wie auch immer - Hunzinger ist jetzt ziemlich angeschlagen (was für ein Glück - der Mann ist wirklich nicht zu ertragen) und wird seine Stellung als wichtigster PR-Manager in Deutschland wohl in der nächsten Zeit hart verteidigen müssen. Was mir sauer aufstösst, ist die Tatsache, dass jenes Material schon seit zwei Jahren durch verschiedene Presseorgane gelangt ist und stets abgelehnt wurde. Bis der Stern das Material in die Finger bekam. Nun, wer liest eigentlich den Stern? Aber das ist ein anderes Thema. Der Stern hat es veröffentlicht. Hat der Stern es auch von dem ursprünglichen Anbieter erhalten oder kam es aus einer ganz anderen Ecke? Politik ist das Spiel der Intrigen und Gemeinheiten - derjenige gewinnt, welcher die besseren Verbindungen und Seilschaften besitzt. So war es immer und so wird es bleiben. Nun gerät in diesem ganzen Thouwabou auch der Özdemir in die Schusslinie. Als damals frischgebackenes Mitglied des Bundestages hatte er einen guten Schuldenberg aufgehäuft (jaja, wegen zuviel Spenden usw.). Den Rat seiner Kollegen folgend wand er sich an Hunzinger und bat um eine Privatkredit. Hä? Wieso fragt er nicht seine Hausbank? Wieso muss es ein PR- und Lobbby-Mann sein? Hallo? Wie dumm muss man sein? Ich glaube ich werde Hunzinger auch einmal ansprechen. Als erfolgreicher Jungunternehmer im Multimedia-Bereich könnte man nun endlich einmal über Expansion nachdenken. Oder wir sprechen einmal über ein Redesign seiner Tochtergesellschaft action-press. Bei der Agentur, welche die Seite vor Jahren gebaut hatte und auch heute noch die technische Infrastruktur liefert, habe ich einmal gearbeitet.

Kommentare (3)

dogfood:

so wie ich es mitgekriegt habe (ich glaube es stand in der montags-ausgabe der SZ), brauchte özdemir den kredit als überbrückung bis die hausbank einsprang.

bei den schulden handelte es sich um steuerschulden, und die hausbank soll sich bei der bearbeitung des antrages ein bißchen zeit gelassen haben.

und wie wir selbständigen wissen: wenn das finanzamt kohle haben will, darf nicht lange gefackelt werden (i.d.R. 1-2wochen).

und wie wir selsbtändigen wissen, wenn wir was von unserer bank haben wollen, dann streichen 1-2monate ins land.

ich weiss nicht wie lange özdemir gebraucht hat um den hunzinger-kredit zu zurückzuzahlen. aber özdemir würde gut dastehen, wenn er den kredit nach zwei wochen zurückgezahlt hätte (weil seine hausbank den antrag abgenickt hat). das würde auch die 5,5% zinsen erklären.

aber ganz davon abgesehen: ich verstehe nicht wieso man, und das beziehe ich auf mehr leute als özdemir, mit einem derartigen unsympathen zusammenarbeiten kann. okay, joschka fischer ist sowas vielleicht gewohnt, aber trotzdem kann ich da nur den kopf schütteln.

dogfood:

der korrekturhalbe: gestern abend wurde das im DLF etwas anders dargestellt.

demnach hat özdemir nie seine hausbank gefragt. ein bei hunzinger arbeitender freund hat ihn und hunzinger zusammengebracht, damit özdemir 80.000 (DM? EUR?) steuerschulden begleichen konnte. den kredit stottert özdemir noch bis heute wohl ab.

ulf:

tja. ich glaube, dass da in der nächsten zeit noch mehr kommt. fischer ist im gespräch ebenso wie einige andere. microsoft macht einen rückzieher und entzieht hunzinger den auftrag. und das hunzinger sich wirklich nicht presentieren kann, sah man gestern früh im morgenmagazin in der ard.

armes deutschland. ach ja: gehard schröder ist nun auch im web.

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