Wenn man keine Zeit hat, sollt man sich doch einmal in einer ruhigen Minute mal Gedanken, um irgendwelche Cron Jobs endlich zu programmieren. Oder seine Sitestruktur / Design ändern und zwar so, dass man nicht am Monatsersten unter allem Umständen Online sein muss und die Indexes per Knopfdruck zu aktualisieren hat.
Ja, ist eine Überlegung wert.
Ja, ich habe in den vergangenen Wochen echt wenig geschrieben:
a) weil einige Projekte mich echt aufreiben. Schade, dass der Tag nur 24 Stunden hat.
b) weil Einträge in meinem Terminkalender immer mehr werden.
c) weil ich zeitgleich dummerweise Zahnprobleme habe.
Zu
a) VUW ist Online. Spielstart war letzte Woche Montag. Richtig testen konnten wir das Backend nicht, so dass immer mal wieder nachträglich Korrekturen eingebracht werden müssen. Ich bin nur über eines Froh - keine Wochenend- und Nachtarbeit mehr. Was ich in meiner kurzen Entwicklerkarriere noch nicht erlebt habe, ist, dass Proxy-Server das Verhalten des Outputs an den Client erheblich stören können. Will sagen: der Kunde sieht in seinem Browser manchmal Dinge, die er nicht sehen sollte. Kurioserweise betrifft es nur ihn - keine sonstigen User, egal ob diese hinter einem Proxy sitzen oder nicht. Aber ich glaube, der Rest der Truppe wird das bis zum Ende (in sechs Wochen) noch hinkriegen.
b)
Ich hatte gehofft, dass es zum Mai hin etwas ruhiger wird. Weit gefehlt. Zum Glück muss ich nicht nach Indonesien fliegen - der Kunde weilt kommende Woch hier in Hamburg. Gleichzeitg fragte mich mein letzter Auftraggeber (Agentur), ob ich nicht Zeit hätte für ein weiteres Projekt. Glücklicherweise habe ich noch nicht 100%tig zugesagt, sieht aber interessant aus. Zumal ich noch mehr Freiheiten hätte, als beim VUW Projekt.
c)
Letzte Woche beim Kauen etwas vom Zahn abgebrochen. Nun, sah halb so wild aus, als dass ich sofort Alarmstufe Rot setzen müsste. Eh keine Zeit gehabt, wäre ich diese Woche sowieso zum Zahnarzt gegangen. Letztes Wochenende wurde ich eines besseren belehrt: mein Zahnfleisch schwoll an und die Backe wurde dicker und dicker. Am Samstag in die Not-OP ? Nee, erstmal eine Teebaumöl-Spülung gemacht. Arrgh, ganz grosser Fehler. Anstatt abzuschwellen und zu heilen, wurde es noch schlimmer. Ende vom Lied: an einem Zahn war durchs Kauen etwas abgebrochen. Nicht nur dass, dadurch wurde der Zahn davor (Krone) in Mitleidenschaft gezogen. Und daran dachte ich nicht. Durch den dauernden Verzehr von Programmierer-Essen entzündete sich das verletzte Zahnfleisch. Jetzt schlucke in Antibiotika, damit die Entzündung zurückgeht und der Arzt am kommenden Montag weitgehend schmerzfrei für mich arbeiten kann. Schrott. Werde ich nie wieder so handhaben, versprochen.
Roland Koch, 45, hessischer Ministerpräsident und "brutalstmöglicher Aufklärer" angeblicher "jüdischer Vermächtnisse" in der Parteispendenaffäre der hessischen CDU, stellte sich in einem Interview der Sonntagsausgabe des "Tagesspiegel" der "brutalstmöglichen Frage: Woran merkt Ihre Frau, dass Sie gelogen haben?" Antwort Koch: "Damit hat meine Frau praktisch keine Erfahrung."
Der Computer ist nach einem schwerwiegenden Fehler neu gestartet. Der Fehlercode war: 0x00000050 (0xe575dcd0, 0x00000000, 0xbc5a0204, 0x00000001). Microsoft Windows 2000 [v15.2195]. Ein volles Abbild wurde gespeichert in: D:WINNTMinidumpMini051203-02.dmp.
Und dass nur, weil ich meinen Zend Editor beendet habe.
Man, was für Tage sind vergangen. Jeder Zahnarzt ist für mich ein Masochist. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, dass jene Ärzte und Assistentinen diesen Job lieben. Diesen Job, wo sie tagtäglich in irgendwelchen Mündern herumstochern, Zähne spalten, Löcher bohren und Löcher kitten. Naja, egal. Ich habs fast hinter mir. In zwei Wochen noch einmal hin und dann mache ich drei Kreuze.
Szenenwechsel: 16.00h und auf dem Weg ausm Einkaufszentrum zum Auto. Irgendwo fiept es wie verrückt. Ich schaue mich um, auf den ersten Blick nix zu sehen. Dann wandert der Blick zu einem in der Mitte des Europaplatzes stehenden knapp 6-7 Meter hohen Baumes und auf die kleinen Bodenbüsche davor. Hockt da ein aus dem Nest gefallenes Elster-Kücken. Naja, Kücken war es schon nicht mehr, eher ungefähr sechs Wochen alt. Aber halt aus dem Nest gehüpft und konnte noch nicht fliegen. Die Büsche haben wohl den fiesen Fall glücklicherweise sehr gut abgefedert. Nun, was soll ich machen? Andere Passanten stehen rum, schmunzeln, diskutieren, keiner hilft. Ich als bekennender Tierfreund eile zum Auto, räume kurz im Kofferraum herum und hole eine alte Pappschachtel hervor. Flugs das Kücken eingesammelt und dann, wohin damit? Eh mich die Elster-Mutter aufm kicker hat. Okay, denke ich mir, die Polizei kann mir sicherlich helfen. Also ab zum Revier und mein Anliegen vorgetragen. Eine vom Dienst gezeichnete, blasse, etwa wie eine schlanke Birne geformte Poliezihauptmeisterin (?, zwei grüne Sterne auf den Klappen) antwortete mir lapidar, ich solle das kleine, veränstigte und leicht verletzte Ding wieder aussetzen und seinem Schicksal überlassen. Ich schaue sie an und sagte, dass könne ich nicht aktzeptieren. Mein Ton wurde schärfer und ich bereitete mich auf eine Diskussion über Sinn und Unsinn des Helfens gegenüber Tieren. Ihre Augen hinter der unmodischen Stahlgestellbrille wurden erst gross und dann kniffen sie zusammen. Es schien, als hätte ihr Gehirn endlich gemerkt, vor ihr steht einer, der meint es ernst. Im letzten Augenblick bekam sie die Kurve und nannte mir einen Tierarzt in unmittelbarer Nähe des Reviers, der mir sicherlich weiterhelfen könne. Tatsächlich zeigte sie mir noch den Weg auf der Landkarte von 1982, welche rechts neben dem Tresen an einer pastelgrün gestrichenen Wand hing. Und man sah der Karte die Jahre an.
Ich mit dem fiependen Kücken ab zum Tierazt. Freundliche und hilfsbereite Helfer vor Ort. Sie wollten das Kücken auch nicht nehmen, bzw. hatten keine Räumlichkeiten für solche Schicksale. Glücklicherweise konnte mir eine Sprechstundenhilfe von einem ihr ähnlich passierten Fall erzählen und rief bei dem betreffenden Tierarzt an. Ein Vogelspeziallist wie sich herausstellte. "Kein Problem", hies es, "kommen sie gleich vorbei. Wir bereiten schon mal alles vor." Also noch die 432 Richtung Bad Segeberg raus, bis Abzweigung Kaltenkirchen und das Schicksal abgeliefert. Gleich drei Angestellte der Praxis nahmen sich der Elster an. Alle waren happy, ich auch und ich weiss, es geht ihm gut. Nächste Woche werde ich einmal vorbei schauen und ein Foto schiessen, bevor es in die Auswilderungsstation kommt. Einen Blumenstrauss und eine kleine Spende werde ich dann auch mitbringen, solche Hilfsbereitschaft ist in diesem kaputten Land leider fast nicht mehr anzutreffen. Und der Polizistin schicke ich eine 10er Karte für die Sonnenbank.