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9-11

Dieser ganze Verschwörungskram geht mir so auf den Senkel, daß es eigentlich keines Kommentares bedarf. Erstaunlich ist, wieviele junge Menschen ihren Verstand entweder verloren haben oder nie hatten (PISA ?). Die meisten wissen wer Scientology ist, aber sich gegen die wildesten, bereits widerlegten, Spekulationen zu wehren, besteht anscheinend keine Notwendigkeit. Statt dessen laufen sie wie die Lemminge in irgendwelche teuer verkauften Veranstaltungen, geben Kommentare wie "Das waren solche, wie die Freimaurer; man hört soviel von denen". Herr, ... Gestern Abend auf wdr3, lief um 23.00h 11 09 01 - September 11. 11 Regisseure aus aller Welt gaben Ihr bestes, um den 11.09.2001 \'unvergessen\' zu machen. Am besten gefielen mir der französische, der ägyptische, der britische, der mexikanische und Sean Penns Beitrag. Tief beeindruckt hat mich der französische Beitrag mit einer Frau, welche ein paar Jahre vor 9-11 Urlaub in NY macht, sich in ihren amerikanischen Touristenführer verliebt und in NY daraufhin bleibt. Just am 11/9/02 schlittern beide in eine Beziehungskrise. Der Mann verlässt am morgen etwas verstimmt die gemeinsame Wohnung um zur Arbeit in die nähe des WTC zu gehen. Sie fängt daraufhin an, einen Abschiedsbrief am Esstisch auf ihren Laptop zu schreiben. Die Kameraperspektive zeigt nun das Zimmer aus der Fernsehecke in Richtung Esstisch. Im Vordergrund läuft der Fernseher und zeigt die ersten Livebilder des Terroranschlages. Sie schreibt ihren Abschiedsbrief an ihren Freund: wie sie sich kennengelernt und lieben gelernt haben. Sie schreibt die ganze Zeit, bis ihr auffällt, das ihr Terrier apathisch bellt, ihr Wasserglas auf dem Tisch kurz zittert (wie bei Juressic-Park). Aber sie versteht es nicht - sie ist taubstumm. Sie schreibt ihren Abschiedsbrief weiter, bis ihr Freund verdreckt und niedergeschlagen in der Tür steht. Er fragt sie in Gebärdensprache, ob sie wüsste, was passiert sei. Sie verneint, auch die Frage ob sie Nachrichten im Fernsehen schaue. Er fängt an zu weinen, es ist für den Zuschauer schwer, wie seine Gefühle zu deuten seien. Aber er ist glücklich zu leben. Mit ihr. Den schockieresten Beitrag lieferte der mexikanische Regisseur. Keine Dialoge, keine Geschichten - nur Geräusche von aufschlagenden Körpern auf den Strassen vor den WTC Gebäuden. Die Leinwand ist dabei komplett dunkel - zu einigen Zeitpunkten wird das WTC für Bruchteile von Sekunden eingeblendet. Im Hintergrund werden einzelne Dialoge von Telefongesprächen eingespielt. Nur kurz, um das nächste Geräusch eines auf den Boden prallenden Körpers zu hören. Leider keine Ahnung, ob und wann der Film wiederholt wird. Schade auch, daß ich vergaß den Videoaufnahmeknopf zu drücken.

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Diese Seite enthält einen einzelnen am 11.09.03 21:32 erschienenen Blogeintrag.

Zuvor erschien in diesem Blog Bildschirmlupe.

Danach erschien Bin ich durch?.

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