pixelblow - News certainly travels fast

Hm. Am vergangenen Montag erhielt ich eine Einladung zur Vorstellung meiner Person in einer Agentur. Gestern war es nun soweit und um 13.00h ab Richtung Maschen geflogen. Bis dahin wusste ich nur, es ging um die Betreuung, Weiter- und Neuentwicklung von diversen Portalen. Unter Google lies sich nichts richtiges und nichts falsches finden, um zu erfahren, mit wem ich es zu tun habe. Also um 13.40h angekommen und erstmal in Maschen diese verdammte Agentur gesucht. Agentur schreibe ich deshalb kursiv, da deren Hauptvertretung in Heidelberg sich befindet und im späteren Gespräch man von Agentur nicht so richtig sprechen kann. Vielmehr ist die Firma ein reiner Dienstleister für den Mittelstand, um diesen im Netz über Portalseiten zu präsentieren. Alles im allen hörte sich die Geschichte um die Firma auch recht interessant und koscher an. Deren Ausschreibung war unter anderem auch so geschrieben, daß nach Absprache man auch gern mit freien Mitarbeitern zusammenarbeiten würde. In dem zirka eine Stunde dauernden Gespräch war dieses Thema auch wirklich nebensächlich - vielmehr ging es mal wieder um das liebe Geld. Was man sich den vorstelle, wurde ich gefragt. Ich sagte meine Tages- und Stundensätze und bei monatsweiser Buchung den Monatspreis. Mein gegenüber fing ersteinmal an zu schlucken und man sah ihm an, daß es ihm zu teuer erschien. Mein Gesprächspartner war kein Designer, Coder und Netzwerkspezie, sondern reiner Verkäufer und Projektleiter, welcher diverse Techniken etc. vertikal aufzuzählen vermochte, aber die Details nicht kannte. Bah! Wie soll man solchen Menschen leicht verständlich schwer verdauliche Ware erklären? Seine Antwort auf meine Angebote: er hat in seinem Bewerbungsstapel einen reinen PHP Coder, der nach seiner Aussage schon wirklich viel geschaffen hat, für 20,-- Euroteine die Stunde. In meinen stillem Kämmerlein dachte ich mir, der junge will mich veralbern. Aber er nannte mir noch weitere Bewerbungen und zeigte mir auch seine und die der Hauptvrwaltung gemachten Notizen dazu. Na ja, meine Antwort war, solche Zahlen sind unrealistisch und wissen sie, ob sie einen Mercedes oder einen Trabbi dafür erhalten? Mein gegenüber fing an zu lächeln, blieb aber in seinem Rahmen und sagte mir, eine entgültige Entscheidung würde erst kommenden Montag fallen, da ein Bewerber noch in der engeren Auswahl sich befinde. Er hätte aber interesse daran, mich für diverse Tage zu buchen. Mir ist es eigentlich so lieber, nichts ist schlimmer, als wenn bei Rechnungsstellung das große Zetern anfängt. Was ich nicht begreife ist, daß sich Freelancer in diesem Bereich selbst das Wasser abgraben, mit unrealistischen Stundensätzen und die noch nie etwas von Kalkulation gehört haben. Oder sich Gedanken machen, wie hoch ein Stundesatz sein muss, um den Durchschnittsbruttolohn (statistisch ca. 3.300,-- Euro) eines Angestellten im Dienstleistungsbereich zu erwirtschaften. Da liegen wir bei ca. 80,-- Euro und das ohne Gewinnspanne! Auch mein Stundensatz bewegt sich noch nicht in diesem Bereich - aber annähernd. Jeden Monat gehe ich meine Kalkulation vom vergangenen Monat durch und weiss, was ich zu ändern habe. Der Markt wird es richten, aber: gute Leute begraben sich selber, die schlechten bleiben länger im Gespräch (weil sie weniger Kosten. Ja, so denken viele Projektleiter. Die Folgekosten können ziemlich deftig sein!). Ich warte immer noch auf eine weiterführende Marktbereinigung. Ich rechne mit 2004, wo es langsam wieder Bergauf gehen wird, die Geschäfte etwas einfacher werden und diverse Agenturen wissen, wen sie sich da ins Boot geholt haben.